Patientensicht auf Fixierungen in der Psychiatrie : Gefühl falscher Behandlung und Übermacht der Pfleger

Aus nachträglichen Befragungen von Psychiatriepatienten, wie sie die vorübergehende Fixierung erlebt haben:

Sie gibt an während des stationären Aufenthaltes mehrere Infusionen erhalten zu haben. Sie hatte das Gefühl nicht richtig behandelt worden zu sein. Die Infusion wurde sehr langsam eingestellt. Die Patientin erklärte, dass sie keine Zeit, keine Lust und auch keine Geduld hatte für die Infusion. Die Betroffene berichtet, dass sie die Infusion einfach selber entfernt habe. Es habe sie einfach „angeschissen“,Gefühl, jeden Tag so viele Infusionen zu erhalten.
Sie erzählt, dass bei der Fixierung immer mehr Pfleger gekommen seien. Über die Fixierung selber kann die Probandin nicht viel sagen, sie könne sich nicht erinnern. Sie berichtet auch, dass es ihr recht sei nicht so viel mitzubekommen. Sie hatte auch nie das Bedürfnis darüber zu sprechen. Sie gibt an, die Fixierung nicht als belastend zu empfinden. Sie berichtet, dass sie später froh gewesen sei die Infusionen doch noch erhalten zu haben. Dies habe ihr sehr für den Krankheitsverlauf geholfen. Die Fixierung selber wäre für sie schon in Ordnung und sie meinte, dass die Ärzte eh viel zu viel Geduld mit ihr hatten.

zitiert aus eine Diplomarbeit von 2008 von Cornelia Reißner: Zwangsfixierung in der Psychiatrie – Aspekte aus Sicht des Patienten

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