Der 2015 erschienene Film «Das Deckelbad», der in den 1930er Jahren in der Ostschweiz beginnt und seine Handlung über ein Vierteljahrhundert erstreckt, zeigt die Brutalität psychiatrischer Zwangsmaßnahmen gegenüber den damals «administrativ Versorgten». Nach jahrelanger Recherche schuf Kuno Bont mit der Hilfe von Zeitzeugen und Direktbetroffenen einen Kinofilm. Damit bricht der Rheintaler Regisseur eine Lanze für all die Menschen, die im 20. Jahrhundert Opfer behördlicher Zwangsmassnahmen wurden. Zwischen 1935 und 1981 wurden in der Schweiz Tausende Menschen gegen ihren Willen in die Psychiatrie gesteckt. Von den Betroffenen leben ca. 15.000 noch heute in der Schweiz. Schon winzige Verstösse gegen die vorherrschende Moral reichten damals, um «administrativ versorgt» zu werden.