Fachtag Werdenfelser Weg München

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Datum/Zeit
21.07.2017
9:00 - 16:00

Ort
München


 

  1. Fachtag Werdenfelser Weg, Freitag, 21. Juli 2017, 9 – 16 Uhr, Campuskirche der Katholischen Stiftungsfachhochschule München

Thema „Herausforderndes Verhalten“, insbesondere auch als Anlass für freiheitsentziehende Maßnahmen

Wir befassen uns mit herausforderndem Verhalten im Bereich der Versorgung behinderter Betreuter, ebenso wie im Bereich der Altenpflege und bei Kindern und Jugendlichen.

Herausforderndes Verhalten, d.h. nicht situationsgerechtes oder sozial unangepasstes Verhalten, ist ein häufig erheblich belastender Aspekt im professionellen, aber auch privaten Umgang mit Erkrankten. Zugleich gibt es häufig Anlass für Interventionen. Dazu zählen auch massive Eingriffe in Freiheit oder körperliche Integrität der Bewohner und Patienten.

Wie kann eine angemessene Problemlösung zugunsten der Betroffenen ohne freiheitsentziehenden Maßnahmen gewährleistet werden?

Dazu haben wir wieder interessante Experten eingeladen:

–       Prof. Dr. päd. Georg Theunissen spricht über Herausforderndes Verhalten

– Ein Klärungsversuch mit Ausblick auf Handlungsmöglichkeiten im Bereich der Behindertenhilfe Er bekleidet den Lehrstuhl für Geistigbehindertenpädagogik und Pädagogik bei Autismus Institut für Rehabilitationspädagogik, Philosophische Fakultät III Erziehungswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Acht Jahre pädagogische Leitung einer großen Behinderteneinrichtung zeigen seine praktische Erfahrungen. Die von ihm repräsentierte Positive Verhaltensunterstützung (PVU) gilt als wirksames Konzept zum Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten, herausfordernden Verhaltensweisen oder Problemverhalten bei kognitiv beeinträchtigten und autistischen Personen.

Er kann auf etwa  500 Veröffentlichungen in Fachzeitschriften oder Fachbüchern und mehr als 50 Buchveröffentlichungen verweisen.

–       Das Bayerische Sozialministerium vertreten durch Michael Höhenberger, Amtschef des Bayerischen Sozialministeriums, wird ein Grußwort sprechen. Er wird auch darüber sprechen, dass das Bayerische Sozialministerium 2016 stark gefordert war im Umgang mit freiheitsbeschränkenden Maßnahmen in stationären Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Auf Medienberichte über Mißstände  im Frühjahr 2016 hatte das bayerische Sozialministerium  prompt reagiert und unter anderem einen 10 Punkte-Plan entwickelt. Am Rande durfte auch der Werdenfelser Weg dabei mitwirken. Er wird zum Thema und den Wirkungen der Maßnahmen sprechen. Ein für Verfahrenspfleger interessanter Aspekt dabei: Ein möglicher künftiger Richtervorbehalt bei unterbringungsähnlichen Maßnahmen auch bei Minderjährigen. Bayern will sich auf Bundesebene für die Prüfung der Einführung eines Richtervorbehalts einsetzen.

 

–       Anschließend wird Gelegenheit bestehen zur gemeinsamen Diskussion über diesen möglichen zukünftig neuen (gut dotierten) Aufgabenbereich für Verfahrenspfleger nach dem Werdenfelser Weg bzgl freiheitsbeschränkenden Maßnahmen in stationären Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit einer Referentin des Ministeriums.

 

–       Lars Mückner, Richter am Amtsgericht Duisburg, unermüdlicher Streiter in unserem Forum für die Verhältnismäßigkeit und einer der brillantersten Köpfe des Betreuungsrechts in Deutschland. Es ist uns ein gr0ßes Vergnügen, ihn dabei zu haben, insbesondere beim 10-jährigen Bestehen des Werdenfelser Wegs.

Er spricht aus dem richterlichen Blickwinkel mit dem Titel:

„Eigentlich wollte er nur laufen.-Der beschwerliche Weg lohnt sich.“ Der Untertitel könnte nicht besser umschreiben, dass sich auch für interessierte Teilnehmer der Weg lohnen wird und macht uns zugleich allen Mut auf dem beschwerlichen Werdenfelser Weg. Eine Gesundheitsdiktatur, welche ein Leben frei von Risiken vorschreibt, ist aus richterlicher Sicht auf dem Boden des Grundgesetzes undenkbar. Für die Genehmigung des Einsatzes freiheitsentziehender Maßnahmen verbleibt bei guter, interprofessioneller Arbeit wenig Raum. Nur in einigen, ganz seltenen Fällen ist der Staat wegen seines Schutzauftrages verpflichtet und berechtigt, auch in Freiheitsrechte einzugreifen.

 

–       Claudia Stegmann-Schaffer, Heimleitung, Humanitude-Ausbilderin, zeigt die Möglichkeiten, die  das Gesamtpflegemodell „Humanitude“ bietet, um mitherausforderndem Verhalten umzugehen. Sie hat schon 2016 das Publikum begeistert mit ihrem Vortragsstil, wir freuen uns auf einen Nachschlag.

Humanitude bedeutet  mitmenschliche Pflege.

Vereinfacht gesagt, ist der wichtigste Ansatz wohl der, dass die Pflegenden zu ihrem Patienten eine intensive Beziehung aufbauen und ihn in den Mittelpunkt all ihres Tuns stellen. Der Demenzkranke, soll ein positives Erlebnis mit der Pflege verbinden. Das Personal soll eine Beziehung zum Pflegebedürftigen aufbauen, um ihn mit gutem Gewissen pflegen zu können. Kommuniziert werden soll auf Augenhöhe.

 

Und freuen Sie sich auf Manfred J.Dempf, Berufsbetreuer aus Buchloe: er wird den Blickwinkel des Betreuers darstellen, der in vielen Einzelfragen eines herausfordernden Verhaltens zum ersten Wächter über die Rechte eines Betroffenen wird. Als erfahrener Kabarettist, wird sein Blickwinkel sicher die Tagung mit einem Augenzwinkern humorvoll bereichern.

 

Nochmal der Termin:  Freitag, 21. Juli 2017, 9 Uhr

 

Ort: Campuskirche der Katholische Stiftungsfachhochschule München, Preysingstraße 83

Kosten: 90,–€ inkl. Speisen und Getränke, 50,–€  für Studierende.

 

Bei Buchung bis 30. März 2017: 80,–€

 

Anmeldungen unter  Katholische Stiftungsfachhochschule München

 

Institut für Fort- und Weiterbildung

Forschung und Entwicklung

Preysingstr. 83

81667 München

 

Karin.Rothmund@ksfh.de

Telefon 089 / 480 92 – 1423

Fax      089 / 480 92 – 1902

 

Anmeldung     Bitte senden Sie Ihre Anmeldung   per E-Mail, Fax oder postalisch an:

Katholische Stiftungsfachhochschule  München Institut für Fort- und Weiterbildung Forschung und Entwicklung Preysingstraße 83, 81667 München, Telefon 089-48092-1279, Telefax 089-48092-1902,  if-fortbildung@ksfh.de

 

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