Europäischer Vergleich von Fixierungen bei Demenz

Fast vier Jahre lang haben sich die Projektpartner im Rahmen des von der Universität Witten/Herdecke  koordinierten EU-Projekts „RightTimePlaceCare“ mit Fragen beschäftigt, wie die Pflege- und Versorgungssituation von Menschen mit Demenz und ihrer pflegenden Angehörigen in Europa aussieht.

Die Studie wurde federführend von der Universität Witten/Herdecke  zusammen mit den Universitäten in Lund (Schweden), Maastricht (Niederlande), Manchester (England), Tartu (Estland), Toulouse (Frankreich), Turku (Finnland) und dem Hospital Clinic of Barcelona (Spanien) durchgeführt. Unter anderem wurden dafür mehr als 2000 Menschen mit Demenz sowie ihre pflegenden Angehörigen befragt.

In der Qualität der Pflege stellte die Projektgruppe EU-weit erhebliche Unterschiede fest.

Erstaunlich  stark schwankte beispielsweise die Anzahl der angewandten freiheitsentziehenden Maßnahmen bei den Menschen mit Demenz, die im Pflegeheim leben (Bettgitter, Bauchgurte etc.). Spitzenreiter in der Anwendung waren hier Spanien (83 Prozent), Estland (48 Prozent) und Finnland (40 Prozent), während im EU-Schnitt in 32 Prozent der Fälle derartige Maßnahmen bei den untersuchten Menschen mit Demenz angewandt wurden.

Psychopharmaka wurden am häufigsten in Frankreich (90 Prozent) und Spanien (81 Prozent) verabreicht. Hier liegt der EU-Schnitt ohnehin mit 70 Prozent sehr hoch.

Große Variation gibt es auch bei der Lebensqualität der Betroffenen. Diese wurde in Schweden und England am höchsten eingeschätzt und in Estland und Spanien am niedrigsten.

Zentrale Erkenntnis ist wohl, dass es kein teilnehmendes EU-Land gibt, das einem anderen in allen Aspekten der Pflegequalität überlegen ist.

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