2015 wurden über 27.000 Freiheitsbeschränkungen in Österreich gemeldet. Die Tendenz sei leicht steigend. Dass die Fallzahlen steigen, bedeute nicht automatisch, dass es insgesamt zu mehr Freiheitsbeschränkungen komme. Der Anstieg sei auch auf eine höhere Meldemoral zurückzuführen. Allerdings beobachte man eine Zunahme der Einschränkungen durch Psychopharmaka. Dabei handelt es sich um Medikamente, die beispielsweise den Bewegungsdrang dämpfen oder die Heimbewohner vorsorglich sedieren, um einen geregelten Ablauf einer Nacht zu gewährleisten.
Beschwerden reichen von abgeschalteten Rufglocken über sprachliche Herabwürdigungen und Zwang zu Einheitsfrisuren bis zur Essenseingabe am Toilettenstuhl. Besonders häufig litten die Senioren in den Heimen an den Zeitabläufen. Oftmals orientierten sich diese – Abendessen bereits am Nachmittag, Schlafenszeit am frühen Abend – an den zeitlichen Erfordernissen des Heimablaufes und nicht an den Bedürfnissen der Bewohner.