Die Dokumentation „ Nicht alles schlucken – Ein Film über Krisen und Psychopharmaka.“, Deutschland 2015 von Jana Kalms, Piet Stolz & Sebastian Winkels befasst sich vielschichtig mit dem Umgang mit Psychopharmaka in psychiatrischen Kliniken.
Der Film vermittelt ganz widersprüchliche Eindrücke. Je länger man den Patienten zuhört, desto mehr versteht man deren Anliegen: Medikamente absetzen zu können, Kontrolle über eigene Gedanken zu haben und wieder selbstständig leben zu können. Einige Psychopharmaka stehen im Verdacht, psychotische Zustände zu verschlimmern. Zahlreiche Medikamente bergen Suchtpotenzial. Menschen geraten in einen pharmakologischen Teufelskreis. Geschichten von menschlichen Abgründen, Hilflosigkeit, Wut.
Andererseits wird man Zeuge teils konfuser, kaum geordneter Gedankengänge psychotischer oder ehemals psychotischer Menschen.
Und Pflegekräfte berichten von Ängsten, weil Patienten auf sie losgehen, mit Möbeln werfen, drohen sie umzubringen.
Angehörige erzählen, dass sie ohne Medikamente nicht wüssten, wie sie mit Sohn, Mutter oder Ehemann umgehen sollen.
Fazit: die Problematik hat – im wahrsten Sinne des Wortes viele Gesichter.