Das Programm ist diesmal in besonderer Weise darauf zugeschnitten, dass wir multiprofessionell vor in die gemeinsame Diskussion kommen, wie in der Lebenswirklichkeit dem Thema medikamentöse Fixierung und ihre Vermeidung das Gewicht gegeben werden kann, dass der Gesetzgeber ihm bei Einführung des Betreuungsrechts beigemessen hat. Und ob es Möglichkeiten gibt, die Thematik aus der Grauzone herauszuholen und in einen dem Thema angemessene Entscheidungsprozess zu führen.
Dabei wird uns unsere Freundin und Kollegin Sylvia Silberzweig von den Anstrengungen des Amtsgerichts München, des größten Amtsgericht Deutschlands, berichten. Unter ihrer organisatorischen Mithilfe hatte sich im November 2013 eine Arbeitsgruppe in München mit dem Titel: „Münchner Initiative, Psychopharmaka in Alten- und Pflegeheimen“ gebildet, die am 06.11.2014 einen viel beachteten und erfolgreichen Fachtag zum Thema des Einsatzes von Psychopharmaka mit sedierender Wirkung veranstaltete.
Viele Medien berichteten im Vorfeld und im Nachgang von dieser Veranstaltung.
Grundidee: Dass mechanische Fixierungen freiheitsentziehende Maßnahmen darstellen können und genehmigungspflichtig sind, hat sich bundesweit mittlerweile herumgesprochen. Die Existenz der Alternative in § 1906 Abs. 4 BGB : „ …..durch…., Medikamente ……..“ ist fast nicht bekannt.
Dies zunächst allen Verfahrensbeteiligten bewusst zu machen und entsprechend darauf zu reagierten, insbesondere die behandelnden Ärzte zu sensibilisieren.
Ein Sachverständiger soll zur Beurteilung herangezogen, ein Verfahrenspfleger soll wie beim Werdenfelser Weg versuchen alternative Lösungen zu finden, die die Medikamentengabe möglicherweise überflüssig machen. Das Gericht wird dadurch in die Lage versetzt, im Rahmen des Genehmigungsverfahrens gesetzlichen Schutz und Hilfe zu bieten, damit zum Wohl des Betroffenen auch weniger einschneidende und beschränkende Alternativen gefunden werden können.
Richterin am Amtsgericht Sylvia Silberzweig hatte sich in München schon als eine treibende Kraft für die Einführung des Werdenfelser Wegs erwiesen (eine Herkulesaufgabe in einer Großstadt wie München) und ist den meisten Lesern der E-Mail-Nachrichten durch ihre Beiträge im Verteiler bekannt, darüber hinaus aber auch über eine Vielzahl von Veranstaltungen und Schulungen zu dem Thema. Ich verspreche, Ihnen wird nicht langweilig..
Sie wird uns von den ersten Erfahrungen und Auswirkungen, sicher auch von Problemen und Hindernissen und Widerständen erzählen und steht in der Diskussion mit ihrem Erfahrungswissen zu dieser Vorgehensweise zur Verfügung.